Die Leistungen der Reisekrankenversicherung

Wer während seines Urlaubs oder auf Geschäftsreise im Ausland erkrankt und stationär in  eine Klinik aufgenommen wird oder im Hotel einen Arzt rufen muss, wird vor allem in Touristenhochburgen nur gegen Vorkasse behandelt.

 

Wieder zu Hause, erstattet die Krankenkasse nur den Anteil der Rechnung, der sich an deutschen Sätzen orientiert. Und das ist in aller Regel der deutlich kleinere Teil.

 

Ein Auslandskrankenschein nutzt hier leider wenig: Beim medizinischen Notfall hilft Ihnen in den meisten Urlaubsregionen nur Bargeld weiter.

 

Hinzu kommt, dass in Ländern, mit denen Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen hat – zum Beispiel den USA –, die gesetzliche Krankenkasse nicht einmal einen Anteil der Kosten übernimmt. Der Patient muss  alles selbst zahlen. Dies kann in den finanziellen Ruin führen. Wer beispielsweise in Amerika auf die Intensivstation kommt, kann nach  Angaben des ADAC mit rund 10. 000 Euro rechnen – und zwar Tag für Tag.

 

Auch der Rücktransport von erkrankten Auslandsurlaubern nach Deutschland wird von den Kassen grundsätzlich nicht bezahlt. Ohne eine gute Auslandskrankenversicherung kann Sie ein notwendiger Rücktransport schnell Tausende von Euro kosten. Ein Heimflug aus Mallorca inklusive medizinischer Betreuung kostet Sie etwa 10. 000 Euro. Für einen Ambulanzflug aus der Karibik nach Deutschland entstehen schnell Kosten von rund 50.000 Euro und für einen Krankentransport aus Australien oder Asien können sogar mehr als 100.000 Euro fällig werden.

 

Leider hat sich, trotz aller Kostenrisiken, die Auslandskrankenpolice heute immer noch nicht als ein Muss bei den Reisenden durchgesetzt. Laut Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) hatten in 2003 die Deutschen noch 26,6 Millionen Verträge mit auf Reisen; in 2008 waren es nur noch gut 21 Millionen.  Die Zahl der verunglückten oder erkrankten Reisenden nahm zeitgleich zu. Allein der ADAC, der weltweit 16 Notrufstationen und vier eigene fliegende Intensivstationen betreibt, meldet Jahr für Jahr neue Rekordzahlen.

 

Damit sparen Urlauber deutlich am falschen Ende! Unverständlich ist die Zurückhaltung auch deshalb, weil Auslandsreise-krankenversicherungen äußerst kostengünstig sind.

 

Einzelpersonen zahlen zwischen acht und zwölf Euro pro Jahr. Für Familien reicht ein einziger Vertrag. Sehr guten Schutz für Mutter, Vater und die Kinder gibt es schon für rund 15 Euro jährlich. Bei den meisten Auslandsreise-Krankenversicherungen handelt es sich um Jahresverträge, die sich automatisch verlängern. Versichert sind alle Reisen innerhalb eines Jahres. Wichtig: Die meisten Versicherungen beschränken den Schutz je Reise auf maximal sechs Wochen Dauer am Stück. Wer länger Urlaub macht, braucht eine spezielle Police.

 

Wann die Versicherung bezahlt, hängt in höchsten Masse von den Vertragsdetails ab. Wichtig ist, dass die kostenintensivste Position, der Ambulanzflug nach Hause, in jedem Fall abgesichert ist. In den Versicherungsbedingungen sollte der  Passus „medizinisch sinnvoll und vertretbar“ stehen. Ist die Formulierung „Medizinisch notwendig“ vorhanden, ist nämlich nicht jeder Rücktransport im Krankheitsfall abgesichert und als Folge kann die Versicherung leichter eine Kostenübernahme ablehnen.

 

Doch auch die beste Auslandskrankenversicherung zahlt nicht alles: Ist schon bei Reiseantritt klar, dass der Urlauber im Ausland zum Arzt muss, etwa wegen chronischer Leiden, kommt der Versicherer dafür grundsätzlich nicht auf.